Sonntag, 10. November 2013

Seelenliebe Part 4.1 (Kapitel 4: Endlich Antworten)

Seelenliebe 4.1  
Elias war bereits aus der Bibliothek herausgegangen und hielt mir die Tür auf.  
"Ach, weißt du, dass wäre gar nicht nötig gewesen" sagte ich etwas frech und  
spazierte schnurstracks durch die Wand, neben der geöffneten Tür und stand  
neben ihm. Da ich bereits Erfahrung darin hatte, fiel es mir nun viel einfacher.  
"Ach ja" sagte er bloß augenrollend und schloss die Bibliothekstür ab. 
"Kannst du eigentlich auch fliegen?" fragte er interessiert.   
"Ehm, ja, schon . . . aber ich hab es erst einmal probiert und naja . . . ich hab 
 leichte Höhenangst." Elias starrte mich fasziniert an, schaute aber kurz darauf  
verlegen weg. 
" . . . Ich schätze wir sollten nach Hause gehen. Wo wohnst du?"  
Als ich anfangen wollte zu reden warf er ein: "Ach man bin ich doof, ich war doch 
mal bei dir. Du musst nach links, richtig?" 
"Jap, . . . und dann die Straße entlang immer geradeaus. Du?" 
"Auch" sagte er knapp. 
Es war schon spät und es hatten sich einige dichte Wolkengrüppchen am Himmel 
gesammelt, doch der Mond war immer noch hell strahlend zu sehen. In fast allen  
Häusern war es bereits dunkel. Nur noch in wenigen war irgendwo in einem 
Zimmer ein Licht an und draußen war es menschenleer. Bis auf Elias und mich. 
Wenn man mich denn überhaupt noch zählen konnte. 
Wir gingen eine kurze Weile stumm, dicht nebeneinander her die Straße entlang 
und ich verspürte einen schrecklichen Drang Elias's Hand zu ergreifen. 
Sie war nur wenige Zentimeter von meiner entfernt, wie wir so nebeneinander 
her gingen. Es war so, als ob seine Hand ein Magnet wäre und meine ein 
Stück Eisen. Ich zögerte kurz, versuchte dann aber doch seine Hand zu 
ergreifen, doch enttäuscht musste ich feststellen, dass meine Hand durch 
seine hindurchging. Verwirrt schaute Elias nach unten zu seiner Hand und 
dann in meine Richtung. Er hatte also anscheinend wieder etwas gespürt. 
Ich sah in seinem Gesicht, wie es in seinem Kopf ratterte. 
Ich schaute  schnell wieder geradeaus, als sei nichts gewesen, 
sah aber aus dem Augenwinkel  heraus, wie Elias leicht zu Boden schaute und 
sich ein Grübchen in seiner Wange  bildete, als er anscheinend begriff, was  
ich vorhatte. 
Leise begann er zu sprechen: "Es muss ziemlich einsam sein. Also ich meine für 
dich,  so wie du jetzt bist." Er überlegte kurz und fügte hinzu. 
"Tut mir Leid, wenn was ich  sage dich runter zieht. Mir fiel grad nix anderes 
ein und ich sag dann dummerweise  was ich denke."  
"Ist schon ok" versuchte ich ihn zu beruhigen. "Du hast ja Recht". 
Ja, er hatte Recht. Ich war vollkommen allein. Elias konnte mich zwar sehen, 
doch  ich existierte nicht wirklich. Ich konnte meinen Eltern nie wieder einen   
Gutenachtkuss  geben, auch wenn das vielleicht einigen etwas kitschig 
vorkommen mag. Nie wieder Jemanden zur Begrüßung umarmen, geschweige 
denn umarmt werden. Ja nicht einmal mehr so etwas Banales, wie Jemanden 
an der Hand halten, konnte ich. 
Ohne es wirklich gemerkt zu haben, stand ich wie angewurzelt fest und war fast  
wieder den Tränen nahe. Meine Gedanken kreisten und kreisten immer tiefer. 
Nie wieder, nie wieder, nie wieder. Alles nie wieder. Elias, der plötzlich vor mir 
stand, fragte mich mit besorgtem Blick: "Was ist los? Hab ich was Falsches 
gesagt? . . . Ach was labere ich da, natürlich hab ich was Falsches gesagt. 
Hätte ich besser meine Klappe gehalten. Vergiss was ich gesagt hab, ja?"  
Ich schluckte die hochkommenden Tränen herunter und erkämpfte mir 
wenigstens ein kleines Lächeln auf meine Lippen. 
"Es ist echt süß, dass du so . . ." 
... besorgt um mich bist, wollte ich eigentlich sagen, konnte meinen Satz jedoch 
nicht zu Ende führen, da etwas weiter hinten auf der Straße, unter einer 
Straßenlaterne, wie aus dem Nichts erschienen, eine Gestalt stand. ...

1 Kommentar:

  1. Ich bin total begeistert von deiner Geschichte --> sie wirklich richtig gut geschrieben. Als ich das 2 Kapitel duch gelesen hatte wollte ich mir das buch dazu kaufen bis ich geschnallt hätte das du ja dass selbst geschrieben hast. Ich finde es schade das du sie nicht weiter schreibst , ganz ehrlich geh zum irgend ein Verlag (kp wie man es sonst machen kann )oder lass es einschicken diese Geschichte verdient ein platz in Bücher laden!

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