Seelenliebe 3.3
... Obwohl der Mond noch relativ voll war, ist der Friedhof in fast vollkommeneDunkelheit getaucht. Von den warmen, orange-roten Strahlen der Sonne warso gut wie nichts mehr zu sehen. Plötzlich bemerkte ich einen großen Schatten
auf dem Boden und erschreckte mich kurz, bemerkte dann aber, dass es lediglich
eine Wolke war, die sich vor den Mond geschoben hatte. Eigentlich war es lächerlich.
Ich war ein Geist und konnte trotzdem nicht dieses unbehagliche Gefühl
abschütteln, welches Friedhöfe nachts in mir auslösten. Ich sah mich um.
Lichter brannten auf einigen Gräbern und zentral gelegen, stand nicht allzuweit
weg von mir, eine wunderschöne Kapelle. Obwohl ihre Farben wegen der
Dunkelheit nicht zu sehen waren, konnte man doch trotzdem die
wunderhübschen Ornamente und Mosaik-Glasfenster erkennen. Alles zusammen,
die Kapelle, die vielen durch Kerzenschein beleuchteten Gräber, und dazu die
Sterne und der Mond, schufen eigentlich eine wundervolle, einzigartige, überhaupt
nicht gruselige Atmosphäre. Einige Schritte von mir entfernt, bemerkte ich ein
Grab welches überladen war mit frischen Blumen und erkannte, dass es meines ist.