Freitag, 23. August 2013

Seelenliebe Part 1.2 (Kapitel 1)

Seelenliebe 1.2


... Ich blieb im Türrahmen stehen und kniff kurz aus Gewohnheit, 

wegen des hellen Lichts, meine Augen zusammen. Erstaunt stellte 

ich jedoch fest, dass ich keinen Schmerz in den Augen empfand,

gar nicht geblendet wurde von der Helligkeit. Seltsam.

Meine Aufmerksamkeit wurde jedoch von zwei Personen in der 

Küche erregt, sodass ich keinen weiteren Gedanken an das Licht 

verschwendete. 

Eine Frau mittleren Alters mit blonden, lockigen, 

kurzen Haaren saß auf einem Stuhl am Küchentisch, mit auf dem 

Tisch abgelegten Ellbogen, den Kopf runterschauend in den Händen 

und weinend. Neben ihr saß ein Mann, der etwas älter als sie schien,

mit kurzen dunklen Haaren und einem traurigen und sich sorgenden 

Gesichtsausdruck. Er hatte seine Hand auf dem Rücken der Frau und 

versuchte sie zu beruhigen. Zu sehen, dass diese zwei Personen so leiden, 

ließ mich selbst tiefe Traurigkeit empfinden. Ich hatte irgendwie 

das Gefühl, dass diese Menschen etwas ganz Besonderes für mich sind.

 Der Mann flüstert mit schwacher Stimme und leicht schüttelndem Kopf

"Wir konnten nicht wissen, dass das passiert, bitte gib nicht dir die Schuld.

 Es hätte an jedem erdenklichen anderen Tag passieren können. Sie..."

Die Frau unterbrach ihn, sprach ebenfalls mit schwacher, 

entkräfteter Stimme:

"Aber ich hätte darauf bestehen können, dass sie wenigstens heute 

zu Haus. . ." 

Die Frau konnte ihren Satz nicht beenden, da sie wieder begann 

ohrenbetäubend zu weinen. Der Mann unterdrückte seine Tränen, 

nahm die Frau behutsam in seine Arme und sprach:

"Du hättest sie doch nicht hier zu Hause einschließen können. Es ist ihr 

Geburtstag und sie wollte eben noch mit ihren Freunden feiern gehen, 

es . . . hätte jeden Tag passieren können."

Die Frau schluchzte und sprach:

"Aber sie war doch noch so jung, sie hatte noch so viel vor sich" 

Nach einer kurzen Pause schweigen fuhr die Frau kopfschüttelnd fort: 

"... und wie sollen wir ohne sie ..." Die Frau legte nur ihre Hand zur 

Faust geballt vor ihren Mund, schluchzte und begann wieder zu weinen.

Die Frau und der Mann schlossen beide schmerzerfüllt ihre Augen und 

schwiegen.

...

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