Sonntag, 27. Oktober 2013

Seelenliebe Part 3.5 (Kapitel 3)

Seelenliebe 3.5  
... "Macht nix." Erwiederte Elias ohne zu zögern und lächelte freundlich.  
"Also ich sagte vorhin, dass ich hier Bücher gesucht hatte, die irgendetwas mit 
Geistern, Seelen oder Ähnlichem zu tun haben. Zum Beispiel Erfahrungen von 

Menschen, die bereits einmal kurz tot waren, oder halt wissenschaftliches Zeugs.

Irgendetwas, das versucht übernatürliche Erscheinungen zu erklären. ... Leeeeeider 

hab ich auf die Schnelle nichts wirklich Gutes gefunden. Ich bin aber auch noch nicht 

allzulang hier." Er überlegte kurz. "Ehm, . . .Tschuldigung, ich laber dich hier voll und 

dabei weiß ich ja noch garnicht, was dich hergeführt hat." Interessiert und mit leicht

angehobenen Augenbrauen sah er mich an. Irgendwie wirkte er viel entspannter, viel

selbstbewusster als ich. Wahrscheinlich mochte er mich einfach nicht so, wie ich ihn 

und war deshalb nicht nervös in meiner Gegenwart. Ich seufzte innerlich. "Ich war auf 

dem Weg zum Friedhof" erwiderte ich platt. "Uuuuuuuund? Warum wolltest du zu der

späten Zeit zum Friedhof? Wolltest du dich etwa in dein Grab legen?" Er grinste. 

Sein Humor war nicht gerade immer taktvoll, aber ich konnte es ihm nicht übelnehmen. 

Sein Grinsen war ansteckend. "Neeeeiiinn" verspielt zog ich das Wort in die Länge und

lächelte. "Ach man, ich wollte doch bloß Ausschau halten. Gucken ob ich jemanden 

finde der auch als Seele hier auf der Erde herumgeistert".

"Verständlich." sagte er ernst. "Wäre ich in deiner Situation, wäre das mit

Sicherheit auch das Erste was ich getan hätte. Niemand ist gerne ewig allein." 

Er lächelte nicht mehr, sondern sah mir mit ernstem, mitleidvollem Blick in die Augen 

und wandte sich nicht ab. Meine Beine wurden zu Wackelpudding und ich war wirklich

verdammt froh zu sitzen. Meine Güte, ich war doch keine 10 mehr. 

Reiß dich zusammen!, ermahnte ich mich. Diese Augen waren aber so wundervoll 

braun und dunkel und seine Lippen sahen aus, wie zum Küssen erschaffen. 

Oh Gott, war er süß. "Und jemanden gefunden?" Unterbrach er meine Schwärmerei. 

Ich sammelte schnell meine Gedanken und schüttelte nur mit enttäuschter Miene den 

Kopf. Er seufzte. "Das erklärt aber eigentlich noch nicht wirklich, warum du hier 

gelandet bist". 

"Ehh . . . Ich sah hier Licht brennen. War eigentlich auf dem Heimweg und . . . dachte 

das hier ein Einbrecher rumlungert." antwortete ich kurz zusammenfassend. 

"Achso, . . . naja ein Einbrecher bin Ich nicht. . ." Er kramte kurz in seiner Hosentasche 

und zog einen Schlüssel hervor. ". . . denn Ich hab einen Schlüssel" Er betonte das 'Ich' 

besonders stark und lächelte wieder. Ich schnaubte nur, rollte die Augen und lächelte 

zurück. 

Da ich keine Lust mehr hatte, über mich zu reden, wechselte ich prompt das 

Thema. "Was hast du eigentlich herausgefunden? Irgendwas brauchbares in den 

Büchern?". 

"Oh ja, ich hatte tatsächlich Etwas gefunden, nur war das nicht wirklich besonders 

hilfreich. Bloß die typischen, klischeehaften Storys die man manchmal so hört. Warte 

ich muss . . . sie kurz suchen." Er fing an in seinem Buch zu blättern. Ich stützte mich 

mit meinen Ellbogen auf meinen Knien ab und lehnte mich etwas in seine Richtung, um 

besseren Einblick in das Buch zu bekommen. Er sah kurz zu mir auf, wurde tatsächlich 

etwas rot, schaute zügig wieder auf sein Buch und konzentrierte sich dann wieder weiter 

aufs Suchen. Nach einer Weile wurde er beim Blättern immer hastiger und nervöser. 

"Wo ist dieser blöde Bericht" flüsterte er vor sich hin. Er seufzte und sagte "Tut mir 

Leid, ich kann den Bericht irgendwie gerade nicht finden". Er sah mir wie es schien 

absichtlich nicht in die Augen und wurde wieder etwas verlegen.
"Ist doch nicht so schlimm. Du kannst mir doch auch so erzählen, was du gelesen hast.
  
. . . Sofern du dich noch daran erinnern kannst" fügte ich lächelnd hinzu. 

Heimlich versuchte ich ein Schmunzeln zu unterdrücken. Es war das erste Mal, dass 

er so verwirrt und nervös schien, während ich meine Aufregung mal gut unter Kontrolle 

hatte. "Also an einen Bericht erinnere ich mich noch ziemlich gut. Er handelte von einer 

Frau, die einen Unfall hatte" er fasste anscheinend wieder genug Mut, um aufzuschauen 

und mir in die Augen zu blicken. "Sie . . . ehm . . . war kurz, klinisch gesehen, tot und 

davon schrieb sie quasi. Also was sie zu dem Zeitpunkt erlebt hatte. Und . . . wie ich 

bereits vorher gesagt hatte, ist es die typische Klischee Story. Sie sagte, sie habe ihren 

Körper im Krankenhaus auf dem Bett liegen sehen, mit den Ärzten drumherum stehend, 

die versuchten ihren Körper zu reanimieren". 

"Ihre Seele war in dem Moment also von ihrem Körper gelöst, aber sie war immer noch 

auf der Erde" warf ich ein. 

"Ja, scheint so". 

"Aber ich bin in meinem Bett aufgewacht! Warum nicht im Krankenhaus? Das ist, was 

ich nicht verstehe." Elias überlegte kurz . "Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Frau 

bloß ganz kurz tot war?" 

"Vielleicht. Und was war weiter? Hatte die Frau noch irgendetwas erzäh . . .". 

Ich verstummte blitzartig, denn plötzlich kam eine ältere, etwas propere Dame, mit 

bereits leicht gräulichen Haaren, einer markanten roten Brille und einem kleinen 

Schildchen an ihrer Bluse, in den Raum. 'Frau Goodwyn' stand mit dicken Buchstaben, 

deutlich sichtbar auf ihrem Schildchen. ...

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