Teil 2:
Ich
stand in der Küche und begann das Abendessen für Charlie
vorzubereiten.
Die
Tränen liefen mir unaufhörlich das Gesicht runter und meine Sicht
war
komplett
verschwommen. Ich konnte kaum glauben , was ich getan hatte.
Vor
allem was ich Edward angetan hatte. Ich war mir nicht sicher, dass
Richtige
getan
zu haben. Ich liebte Edward, unwiderruflich wie mir schien, doch
jetzt
wo
ich wusste, dass ich auch Jakob liebte und ohne ihn nicht leben
konnte und
nach
allem was passiert ist, der Kampf gegen Victoria und ihre Armee
neugeborener
Vampire und der Moment nach dem Kampf, als ich erfuhr
es
hätte Jake erwischt und ich dachte ich hätte ihn für immer
verloren…
…nach
all dem, habe ich das Gefühl, dass ohne Jakob die Sonne in meinem
Leben
für immer fort wäre, wenn ich mich endgültig für Edward
entscheiden
würde. Aber
wie könnte ich ohne Edward weiterleben?
Das war unvorstellbar für
mich. Ich war zwei geteilt.
Edward`s Bella und Jakob`s Bella.
Ich
war so vertieft in meine Gedanken, dass ich aufgehört hatte die
Kartoffel in
meiner
Hand für das Abendessen zu schälen und ich hatte auch nicht
gehört,
dass
jemand ins Haus gekommen war.
Plötzlich
hatte ich zwei paar warme Hände an der Hüfte.
Jake.
Die
Kartoffel fiel mir aus der Hand. Meine Zweifel waren für kurze
Zeit
komplett
vergessen.
“Hey
Bells.” flüsterte er mir, mit entkräfteter und noch vom Kampf
erschöpfter
Stimme, ins Ohr. Ich konnte es kaum glauben. Er hätte
eigentlich
zu Hause liegen und seine Wunden heilen sollen. Langsam drehte
ich
mich um und noch nicht ganz realisierend, dass er wirklich trotz
Verletzungen
plötzlich bei mir war, legte ich meine Hand auf seinen, wie
immer
nackten Oberkörper, der diesmal jedoch teilweise reichlich von
Bandagen
bedeckt war. Die Hitze die er ausstrahlte, weil er ein Werwolf war,
heilte
mein in zwei geteiltes Herz.
“Jake”
sagte ich, nachdem ich hochgeschaut hatte in seine tiefbraunen Augen
und
zu meiner eigenen Überraschung ihn mit meinen Armen mit aller Kraft
umklammerte.
Seine Haut war fast zu warm und ich fühlte mich fiebrig,
aber
es war angenehm. Ihn in meinen Armen zu haben und die Gewissheit zu
haben,
dass er lebt, wenn auch verletzt, war beruhigend.
Er
war wahrscheinlich kurz überrascht über meine emotionale
Begrüßung,
glitt
aber kurz darauf mit seinen warmen Händen um meinen Rücken und
erwiderte
meine intensive Umarmung.
Seine
Wärme war überall um mich herum und ich weinte nicht mehr aus
Trauer
sondern
aus Freude. Vor meinen geschlossenen Augen, sah ich eine riesige
Sonne
und
Jakes Gesicht darin. Ich war glücklich.
“Warum
so traurig?” fragte er, mir ins Ohr flüsternd, “oder hast du
etwa
Zwiebeln
geschnitten?”
“Nein”
murmelte ich bloß. Denn er wusste den Grund für meine Tränen.
“Ich
dachte du hättest deine Entscheidung bereits endgültig
getroffen.”
flüsterte
er.
“Edward
hat es dir gesagt?” fragte ich verwundert.
“Er
war kurz vorbeigekommen, wahrscheinlich um zu sehen wie es mir geht
und
um zu schauen, ob Carlisle wieder gebraucht wird. Und … da hat er
es mir
erzählt.
Und … naja … er hatte kein besonders glücklichen
Gesichtsausdruck.”
Kurze
Stille.
“
… Ich
war sehr überrascht, denn ich war mir sicher ich hätte dich bereits
endgültig
verloren.”
sagte er mit sehr trauriger Stimme.
Wir
ließen uns allmählich los.
“Weshalb
hast du dich doch noch umentschieden?
…
und
ich meine, denk jetzt nicht ich würde mich nicht freuen, dass ist
nämlich
alles
worauf ich die ganze Zeit gehofft hatte, nur … hatte ich bereits
alle
Hoffnung
verloren“ fügte er hektisch hinzu.
“Ich
dachte … “Er” wäre das was du willst?” er sah mir etwas
skeptisch in die
Augen,
aber man sah ihm seine Hoffnung deutlich an.
“Ich
weiß nicht … noch nicht was ich will.”
Ich
überlegte und suchte nach den richtigen Worten. “Ich
weiß nur sicher,
dass
ich nicht endgültig zum Vampir werden möchte, denn…
erst
einmal verwandelt gibt es kein zurück mehr, dass ist mir jetzt klar
geworden
und
… ich will dich nicht verlieren. Und ich will dir auf keinen Fall
noch
mehr
wehtun. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne Edward leben
kann,
dass
ist etwas, was für mich unmöglich scheint, aber…"
nach
längerem Überlegen sagte ich weiter:
"...er
schließt nur noch das Loch in meinem Herzen, welches er hinterlassen
hat,
als
er fortging und mich zurückgelassen hatte. Es gibt aber ein
vollkommen
neues
Loch in meinem Herzen … welches vor kurzem noch nicht da war,
welches
ich mir nicht eingestanden hatte, und nur du im Stande bist zu
schließen.”
Ich
ging meine Worte noch mal im Kopf durch und sah Jakob sprachlos.
“Ok
… ehm … das klang … blöd.”
“Nein”
unterbrach er mich sofort, “Nein, das tat es nicht…
…gar
nicht. Ich wusste bloß nicht was ich sagen …,
…
Ich
meine … Ich bin überrascht …”
Er
schloss seine Augen um sich wahrscheinlich zu konzentrieren und
lächelte kurz.
Dann
sagte er einfach: “Ich bin froh, dass du mir das gesagt hast. Heute
ist der
bis
jetzt schönste Tag in meinem Leben.”
“Klar,
und das obwohl dir sämtliche Knochen mehrfach wieder und wieder
gebrochen wurden.”
sagte ich sarkastisch.
“Ja”
antwortete er ohne zu zögern, mit absoluter Ehrlichkeit in seiner
Stimme,
“für
dich würde ich es so oft wie nötig durchstehen.” Er schüttelte
kurz leicht mit
seinem
Kopf, sah nach unten und nahm meine Hände. “Nichts, Bella, nichts
würde
so
sehr wehtun, wie dich für immer zu verlieren”
Er
schaute dann wieder in meine Augen und lächelte sein breites,
glückliches,
warmes
Jakob Lächeln, welches ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte
und
so sehr vermisste. Ich musste automatisch auch Lächeln.
“Außerdem
spüre ich gerade sowieso kaum Schmerzen, ich würde fast
bezweifeln
überhaupt Knochen zu besitzen. Durch die Schmerzmittel,
die
Carlisle mir verabreicht, fühle ich mich schwabblig und wabblig wie
eine
Qualle.”
Wir lachten kurz miteinander und alles fühlte sich so leicht und so
einfach
an mit Jakob.
Kurz
darauf sagte Jakob euphorisch: “ Und siehst du? Es war doch richtig
um
dich
zu kämpfen und nicht die Hoffnung aufzugeben. Ich wusste, dass du
auch
etwas
für mich empfindest. Findest du nicht, dass du es verdient hast dir
über
deine
Gefühle im klaren zu sein?”
“Ich
weiß noch nicht.” antwortete ich, nahm meine Hände aus seinen und
setzte
mich
auf den Küchenstuhl. “Es wäre einfacher gewesen, unwissend zu
bleiben.
Nicht
entscheiden zu müssen. … Weniger schmerzhaft.”
Jake
machte ein etwas trauriges und leidendes Gesicht.
“Hast
du Schmerzen?” fragte ich besorgt.
“Nein,
es geht schon. Aber ich denke es wird bald wieder die nächste Dosis
Schmerzkiller
fällig.” sagte er mit einem Grinsen, welches jedoch schnell
wieder
durch
ein trauriges Gesicht ersetzt wurde.
Er
ging bereits in Richtung Tür und kurz bevor er ging fragte ich:
“Wann kann ich
dich
besuchen?”
“Jederzeit,
Bells, Jederzeit.” sagte er bloß mit einem Lächeln auf den
Lippen.
. . .
Teil 3 links im Bereich 'Topics' unter Twilight-Fanfiction zu finden.
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